Erster UCI-Weltcup 2025 in Prag

Nur eine Woche nach der Bezirksmeisterschaft stand der erste internationale Wettkampf des Jahres auf dem Programm – Kunstrad statt Karneval!

Um eine einigermaßen zeitige Ankunft zum Training für den ersten UCI-Weltcup 2025 in Prag sicherzustellen, fuhren wir Weiberfastnacht mit dem „Teambus“ los und kamen nach einer Übernachtung in Henny und Antonias Studienort Würzburg mittags in Prag an. Dort bezogen wir gemeinsam mit Team Austria, das in Augsburg noch Trainerin Julia abgeholt hatte, unser Teamquartier in einem Wohn- und Büroviertel in fußläufiger Entfernung der Wettkampfhalle TJ Pankrac.

Der Hallenkomplex bestand aus insgesamt drei Hallen, die offenbar das sportliche Zentrum des Stadteils sind und dementsprechend in einer Weise intensiv genutzt werden, wie man es sich bei uns kaum vostellen kann. So begann des Training erst um 18 Uhr, weil die Halle vorher noch anderweitig belegt war. Der Aufbau fand ziemlich entspannt während des Trainings statt und in den Gängen mischten sich Kunstradsportler mit Floorballern, Tischtennisspielern und Badmintonspielern. Auch wurden nach Abschluss des Weltcups am Samstagabend noch Volleyballnetze aufgebaut, obwohl am nächsten Morgen früh mit den Bohemia Open ein weiteres großes Kunstradturnier stattfand.

Der Hallenboden wies einige Gebrauchsspuren auf, wurde aber für gut und ziemlich schnell befunden. Nach dem Training ging es zum schon traditionellen vorabendlichen Pizza-Essen in ein sehr gutes italienisches Restaurant gleich neben der Halle, wo wir manch bekanntes Gesicht sahen.

Am Wettkampftag haben die Veranstalter neben internationalen „Standards“ wie Pommes auch landestypische Küche aufgeboten mit guláš und knedlík sowie Palatschinken.

Der offizielle sportliche Teil der Veranstaltung begann mittags mit dem Einmarsch der Sportler aus den vierzehn teilnehmenden Ländern.

Nicht für alle Sportler lief es beim Wettkampf so gut wie erhofft, aber es ist eben noch sehr früh in der Saison. Ganz große Überraschungen blieben aber aus.

Sehr gut waren die Vierer in Form und Mainz-Ebersheim brachte mit 241,13 von 244,90 eingereichten Punkten eine Weltklasseleistung auf’s Parkett. Ebenfalls mit einer Weltklasseleitung gewann im Einer der Männer Philipp-Thies Rapp mit 208,81 von 210,60 Punkten den Wettbewerb. Bemerkenswert gute Leitungen zeigten im Zweier der offenen Klasse zwei sehr junge Paare aus Prag und Brünn – man darf gespannt sein, wie es da weitergehen wird.

Im Zweier der Frauen traten außer Antonia und Henny Sportlerinnen aus Tschechien, der Slowakei, Hongkong, Ungarn und der Schweiz an sowie die Vizeweltmeisterinnen Kim-Leah Schlüter und Neele Jodeleit aus Knetterheide.

Das diesmal einzige Schweizer Paar, Simona Lucca und Larissa Tanner, belegte mit einer sauber gefahrenen Kür und 115,25 von 127,60 ausgefahrenen Punkten den dritten Platz. Bei Kim und Neele wackelte ein Schulterstand am Ende ganz erheblich, aber sie konnten das bravourös retten und kamen mit 121,97 Punkten auf den zweiten Platz.

Henny und Antonia konnten ihr Programm mit sehr geringen Abzügen fahren, erreichten 146,36 von 154,20 Punkten und freuten sich sehr über eine neue persönliche Bestleistung, Platz eins und damit ihren vierten Weltcup-Sieg nach Komarno/Slowakei 2022 sowie Tarquinia und Oberbüren 2024.

Bei der Siegerehrung wurden Medaillen und Blumen überrreich und für die Im Weltcup Führenden das entsprechende Trikot.

Die Sportler trafen sich nach dem Wettkampf am Abend in der Stadt zum gemeinsamen Feiern.

Bei Tage konnten wir am Sonntag die Stadt erkunden, bevor Team Austria nachmittags schon wieder heimreisen musste. Die nach Bonn Reisenden konnten sich etwas mehr Zeit lassen und nutzen den Rosenmontag zur Heimfahrt.